Abwasserbeseitigung Mittlerer Wiesbach
Eine Übersicht in Zahlen

Kenndaten der Kläranlage Mittlerer Wiesbach/Steckbrief
Ausbaugröße:
- 9.950 E+EGW (Einwohner+Weinbau+Gewerbe)
- Max. Zulaufmenge Trockenwetter120 m³/h
- Max. Zulaufmenge Regenwetter 58 l/s
- Jahresschmutzwassermenge 720.000 m³
Ausgewählte Überwachungswerte:
- Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) max. 60 mg/l
- Biochemischer Sauerstoffbedarf nach 5 Tagen (BSB5) max. 15 mg/l
- Stickstoff gesamt, anorganisch (Nges) max. 23 mg/l
- Phosphor gesamt (P) max. 2 mg/l
Stand 31.12.2014

Chronik und Entstehung der Kläranlage Mittlerer Wiesbach

bis Ende der 70er Jahre
Planung und Inbetriebnahme der flächendeckenden Ortskanalisationen in den Ortsgemeinden Aspisheim, Gensingen, Grolsheim und Horrweiler und Anschluss über Verbindungssammler an die Kläranlage Grolsheim (Kläranlage heute: Abwasserzweckverband Unterer Wiesbach)
1973
Planung einer gemeinsamen Kläranlage der Ortsgemeinden St. Johann, Sprendlingen, Welgesheim, Wolfsheim, Zotzenheim, und Biebelsheim
16. Mai 1974
Gründung Abwasserverband Mittlerer Wiesbach
Mitglieder des Abwasserverbandes waren von da an die Verbandsgemeinde Bad Kreuznach für die Ortsgemeinde Biebelsheim und die VG-Sprendlingen-Gensingen für die übrigen Ortsgemeinden im Einzugsgebiet (EZG) der zukünftigen Kläranlage Mittlerer Wiesbach, Welgesheim
ab 1976
Planung und Genehmigung der Ortskanalisationen und Verbindungssammler im EZG der Kläranlage Mittlerer Wiesbach
1977 – 1979
Entwurf Kläranlage Mittlerer Wiesbach, Welgesheim
Genehmigung für den Bau der Kläranlage Mittlerer Wiesbach, Welgesheim, Ausbaustufen:
- Kenndaten aus der Genehmigung aus 2000:
- Ausbaugröße: 9.950 E+EGW
- Max. Zulaufmenge Trockenwetter 2.160 m³/d (18 h) bzw. 240 m³/2h
- Max. Zulaufmenge Regenwetter 58 l/s
- Jahresschmutzwassermenge 600.000 m³ (2000) bzw. 720.000 m³ (2003)
- Ausgewählte Überwachungswerte gem. Genehmigung:
- Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB) max. 60 mg/l
- Biochemischer Sauerstoffbedarf nach 5 Tagen (BSB5) max. 15 mg/l
- Stickstoff gesamt, anorganisch (Nges) max. 23 mg/l
- Phosphor gesamt (P) max. 2 mg/l
1977
Bau und Inbetriebnahme der Ortskanalisation Ortsgemeinde Badenheim
ab 1980
Baubeginn Verbindungskanäle mit Kanalstauräumen und Baubeginn Ortskanalisationen
Oktober 1980 – Februar 1982
Bau und Inbetriebnahme Kläranlage Mittlerer Wiesbach: mechanische Ausbaustufe mit Schlammfaulung
Februar 1983
Abwässer werden aus der Ortsgemeinde Biebelsheim an die Kläranlage Mittlerer Wiesbach angeschlossen
März 1983 – Januar 1986
Bau und Inbetriebnahme: Schlammeindicker und Schlammentwässerungsanlage auf der Kläranlage
Juni 1984 – Januar 1986
Bau und Inbetriebnahme: biologische Ausbaustufe und Regenwasserbehandlung auf der Kläranlage
31. Dezember 1985
Auflösung des Abwasserverband Mittlerer Wiesbach.
Die Aufgaben wurden auf den neuen Betriebszweig Abwasserbeseitigung der bestehenden Verbandsgemeindewerke Sprendlingen-Gensingen (Eigenbetrieb) übertragen.
01. Januar 1986
Abschluss einer Zweckvereinbarung zwischen der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen und der Verbandsgemeinde Bad Kreuznach für die Ortsgemeinde Biebelsheim
Bis 1987
Fertigstellung Verbindungskanäle mit Kanalstauräumen:
- Wolfsheim
- St. Johann
- Sprendlingen Dammstraße
- Sprendlingen St. Johanner-Straße
- Sprendlingen Hofstraße
- Sprendlingen Karlsmühle
- Sprendlingen TKV/KSR 9
Fertigstellung Ortskanalisationen Wolfsheim, St. Johann, Sprendlingen, Zotzenheim und Welgesheim
1995 – 1999
Entwässerung der Ortsgemeinde Badenheim zur Kläranlage Bad Kreuznach
Reinigung bis zum 31.12.1999 über den Abwasserverband Unterer Appelbach organisiert zusammen mit den Ortsgemeinden Pleitersheim, Volxheim und Pfaffen-Schwabenheim, der aufgelöst wurde;
01. Januar 2000
Die Abwasserableitung zur Kläranlage Bad Kreuznach und die dortige Reinigung ist ab dem 01.01.2000 über eine Zweckvereinbarung zwischen der VG Sprendlingen-Gensingen, der VG Bad Kreuznach und der Stadt Bad Kreuznach geregelt
2001
Überholung der mechanischen Vorreinigung auf der Kläranlage mit Erneuerung des Rechens in Straße 1, neue Spaltbreite 10 mm
2005
Optimierung im Belebungsbecken mit Austausch der Belüfterplatten
2006
Schreiben der Überwachungsbehörde, der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Mainz an die VG Sprendlingen-Gensingen mit Hinweis auf eine zukünftige wahrscheinliche Auslastung der Kläranlage über den genehmigten Anschluss von 9.950 EW und damit erhöhten Überwachungswerten v.a. in Bezug auf den Stickstoff-Gesamtwert; anschließend Veranlassung weitergehender Untersuchungen durch die VG-Werke (u.a. Simulationsberechnungen)
2007 – 2009
Optimierung der Nachklärung mit Einbau einer Tauchwand in das Nachklärbecken
2008 – 2009
Sanierung der Ortskanalisation der Ortsgemeinde Badenheim
2008 – 2010
Erneuerung sämtlicher Gebläseansteuerung einschl. Inbetriebnahme von Frequenzumrichtern und einer Erneuerung der Ansteuerung (Optimierung der Belebung)
2009
Erneuerung einer der drei Mischwasser-Förderschnecken im Zulaufpumpwerk (Schneckenpumpe mit einer Fördermenge von 58 l/s und einer Förderhöhe von ca. 10m)
Aufbau eines digitalen Kanalkatasters (Kanalinformationssystem)
2009 – 2010
Sanierung der Ortskanalisation der Ortsgemeinde Aspisheim
2011
Erneuerung einer weiteren Mischwasser-Förderschnecke im Zulaufpumpwerk (Schneckenpumpe, Q 58 l/s, Förderhöhe ca. 10m)
2011 – 2012
Erschließung des Wohngebietes Nördlich der Schulstraße II in Grolsheim
2012
Teilnahme am Bundesforschungsprojekt „Nachhaltiges Landmanagement“ im Teilprojekt Wasser
Umwandlung des Eigenbetriebes Verbandsgemeindewerke Sprendlingen-Gensingen in eine Anstalt des öffentlichen Rechts einschließlich Personalüberleitung
Beschluss zur Zentralisierung der Abwasserreinigung in der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen mit Stilllegung der Kläranlage Mittlerer Wiesbach, Errichtung einer Pumpstation auf der stillgelegten Kläranlage, Bau einer Druckleitung zur Kläranlage Grolsheim mit einer Länge von rund 6 km und Ausbau der Kläranlage Unterer Wiesbach in Grolsheim einschließlich einer anaeroben Schlammbehandlung und Verstromung der Faulgase
Siehe auch dazu: ARA Nahetal (ARANT)
2012 – 2013
Sanierung der Ortskanalisationen der Ortsgemeinden Grolsheim und Horrweiler
Erschließung des Wohngebietes Am Alten Sportplatz in Wolfsheim (Erweiterung)
2012 – 2014
Planung und Errichtung eines Rechengebäudes und Erneuerung des Rechens aus 1980 sowie Einrichtung einer Rechengutwaschpresse:
- Straße 1: Umrüstung des bestehenden Rechens aus 2001 (Ex-Schutz)
- Straße 2: Neuer Rechen, Harkenumlaufrechen, Spaltbreite 6 mm
2013 – 2014
Kanalsanierung der Schulstraße in Gensingen mit dem Straßenausbau
- Erschließung des Wohngebietes Am Karlszehnten in Sprendlingen
- Erschließung des Wohngebietes Unter dem Kirschberg in Gensingen
2014
Planung und Inbetriebnahme zweier Photovoltaikanlagen auf der Schlammhalle und dem neuen Rechengebäude (28,6 kWp) zur Eigenstromversorgung, voraussichtliche Stromproduktion 27.000 kWh im Jahr
2014 – 2015
Prüfung der Planung eines Neubaugebietes in Gensingen als Null-Emissionsgebiet mit einer dezentralen Abwassertrennung und –behandlung als Pilotprojekt, voraussichtliche Fertigstellung der Planung 2017 für die Grundsatzentscheidung
Planung und Errichtung von organischen Sorptionsfiltern (OSF) zur Behandlung von Abwasserspitzen für die hochbelastete Teilströme als Pilotprojekt mit Förderzusage des Landes Rheinland-Pfalz, Pilotbetrieb voraussichtlich 2015-2017
2015
Planung und Inbetriebnahme eines erweiterten Prozessleitsystems mit Fernüberwachung und Störungsübertragung per GSM, Leitsystemrechner mit Visualisierung und USV Absicherung
September 2015
Kanalsanierung der Stettiner Straße in Sprendlingen mit dem Straßenausbau
November – Dezember 2015
Lieferung und Inbetriebnahme der Mikrogasturbine als Teil des „provisorischen Anlagenbetriebs“, Beginn der Übergangsbetriebsphase mit:
- Mitbehandlung der Klärschlämme der Kläranlage Unterer Wiesbach sowie Klärschlammentwässerung und –verwertung
- Energieerzeugung aus der Microgasturbine zur Eigenstromnutzung
- Teilweise Filtratwasserrücktransporte zur Kläranlage Unterer Wiesbach und dortige Behandlung
29. Februar 2016
Inbetriebnahme und Start der Evaluierungsphase des geförderten Pilotprojekts„OSF“
März 2016
Lieferung und Inbetriebnahme der neuen Phosphat Fällmittel Dosierstation
April 2016
Projektbeginn „Modernisierung EMSR-Technik Pumpwerk (PW) Sprendlingen, PW Badenheim, PW Welgesheim“
Mai 2016
Lieferung und Inbetriebnahme einer autarken mobilen Havariepumpe (160m³ pro Stunde Fördermenge)
Juni 2016
- Inbetriebnahme der neuen EMSR-Technik PW Sprendlingen
- Inbetriebnahme der neuen EMSR-Technik PW Badenheim
14. Juli 2016
Einreichen der Genehmigungsplanung „Zentralisierung der Abwasserreinigung in der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen“ bei der SGD Süd / Mainz:
- Rückbau der Kläranlage Mittlerer Wiesbach zu einer rein mechanischen Vorreinigung und Errichten des Pumpwerks Mittlerer Wiesbach zum Befördern des vorgereinigten Abwassers.
- Verlegung einer 6,8 km langen Abwasserdruckleitung vom Standort „Mittlerer Wiesbach“ zum Standort „Unterer Wiesbach“ zukünftig „ARANT“ (Abwasserreinigungsanlage Nahetal)
- Umbau und Erweiterung des Standorts „Unterer Wiesbach“ zur ARANT
August 2016
Inbetriebnahme der neuen EMSR-Technik PW Welgesheim
Bauliche Überholung des RÜB Gensingen Süd – Erneuerung Überfallschwelle
Oktober 2016
Start der gemeinsamen zentralisierten Bereitschaft mit Kläranlage Unterer Wiesbach
19. Dezember 2016
Übergabe der Genehmigung zur Zentralisierung der Abwasserreinigung in der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen durch die SGD Süd
Vertiefende Informationen

Ausblick/in Planung:

2015 – 2017
- Planung der Kanalsanierungen Ortskanalisation und Verbindungssammler Ortsgemeinden Wolfsheim, Sankt Johann und Sprendlingen, Ausführungen 2015-2017 geplant
- Erschließung des Gewerbegebietes Der Vordere Kieselberg in Gensingen
2016 – 2017
Überholung ausgewählter Maschinen- und der EMSR-Technik am RÜB Gensingen-Nord
2017 – 2021
Baudurchführung zur Zentralisierung der Abwasserreinigung in der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen
