Startschuss für eine zukunftsorientierte und zentralisierte Abwasserreinigung in der VG Sprendlingen-Gensingen.

19.12.2016 | ARANT, Blog Betriebszweig Abwasserbeseitigung

Am 19. Dezember 2016 war es endlich soweit.

Dies ist ein „schöner Termin“, sagte Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd als Obere Wasserbehörde.

Rund 50 Personen kamen kurz vor Weihnachten auf die Kläranlage „Unterer Wiesbach“ nahe Grolsheim. Anwesend waren neben Bürgern der VG Sprendlingen-Gensingen und der Stadt Bingen viele Ratsmitglieder, Bürgermeister, Mitarbeiter der SGD Süd, der VG-Werke Sprendlingen-Gensingen (VG-Werke) und des Abwasserzweckverbandes Unterer Wiesbach (AZV) sowie Fachleute aus dem Bereich Abwasserbeseitigung.

Worum ging es?

Um in das Thema einzuführen blickte Bürgermeister Manfred Scherer zurück und begrüßte unseren Ehrenbürger und ehemaligen Bürgermeister der VG Sprendlingen-Gensingen Friedel Bess. Unser Bgm. a.D. hat im Wesentlichen dazu beigetragen, dass es hier bei uns über Jahre eine gute Abwasserbeseitigung gibt. Er hat auch dafür gesorgt, dass wir ein starkes Bevölkerungs-wachstum in den letzten Jahrzenten hatten. Dies ist auf der einen Seite positiv. Es führt allerdings auch dazu, dass wir im Abwasserbereich nachrüsten müssen.

Seit 10 Jahren wissen wir, dass die Kapazitäten der beiden Kläranlagen in Welgesheim und in Grolsheim nicht mehr ausreichen. Aus diesem Grund wurde auch im Hinblick auf die Folgekosten bzw. Betriebskosten, die Entscheidung für den Ausbau einer zentralen Abwasserreinigungsanlage gefällt.

Hierzu wird die Kläranlage „Mittlerer Wiesbach“ in Welgesheim stillgelegt und das anfallende Abwasser über eine Strecke von knapp 7 km nach Grolsheim zur Reinigung gepumpt.

„Wir mussten auch einige Hindernisse überwinden“ resümierte Manfred Scherer. Eines davon war der Kammmolch, der hier auf dem geplanten Erweiterungsgelände der Kläranlage in Grolsheim heimisch ist. Um den Lebensraum der geschützten Tierart zu erhalten, wurde eine komplette Umplanung notwendig, mit Auswirkungen auf den Zeit – und Kostenplan.

Wir werden mit dieser Kläranlage auf modernste Technik zugreifen

Die seit 2012 durchgeführten Planungen konnten im Sommer größtenteils abgeschlossen werden. Die Planungen wurden zur Genehmigung vor knapp einem halben Jahr bei der SGD Süd eingereicht.

„Und heute sind wir froh, dass wir kurz vor Weihnachten diese Genehmigungsbescheide erhalten“ brachte Manfred Scherer auf den Punkt. „Wir werden mit dieser Kläranlage, die voraussichtlich in 2021 in Betrieb gehen wird, auf modernste Technik zugreifen können, was den Bereich des Umweltschutzes, aber auch die Energieeffizienz angeht.“

Manfred Scherer bedankte sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit.

Eines der anspruchsvollsten Abwasserprojekte

Der Präsident der SGD Süd, Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz führte aus, dass „die Zentralisierung der Abwassereinigung in der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen mit einem Gesamtvolumen von über 19 Millionen Euro, eines der anspruchsvollsten Abwasserprojekte in Rheinland-Pfalz ist.

Neben der SGD Süd waren der Abwasserzweckverband, die Verbandsgemeindewerke und die beauftragten Ingenieurbüros von Anfang an eng in die umfangreichen Planungsprozesse mit eingebunden. Im Namen des Landes bedankte er sich bei allen Beteiligten für die sehr gute Zusammenarbeit.

Im Planungsprozess wurden neben den Anforderungen der Abwasserbeseitigung, die Wirtschaftlichkeit, energetische Optimierungen, der Naturschutz und die Belange des Deichbaus berücksichtigt.

„Das ist ein Vorhaben, das wir nicht alle Tage hier machen“ ergänzte Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz und sprach von Modellcharakter auch für andere Gebietskörperschaften.

Und mit den Worten „Ich will Sie nicht länger auf die Folter spannen“ überreichte Prof. Dr. Hans-Jürgen Seimetz „nicht nur einen, sondern gleich zwei Bescheide“ an Manfred Scherer.

Gute Erfahrung bei interkommunaler Zusammenarbeit

„Eine tolle Bescherung fünf Tage vor Weihnachten“ fasste Oberbürgermeister Thomas Feser diese Übergabe zusammen. Auch in den Stadtteilen Dromersheim und Sponsheim gibt es eine erhöhte Nachfrage an Neubauplätzen und damit der Bedarf an weiteren Kapazitäten der Kläranlage.

Thomas Feser verwies, wie auch beim gemeinsamen Gewerbegebiet Bingen-Grolsheim, auf die interkommunale Zusammenarbeit: „Wir sind der kleinere Partner. Mit 20% beteiligt. Aber immerhin“ und bedankte sich herzlich bei allen Beteiligten im Namen der Stadt Bingen.

Baurecht für die ARA Nahetal geschaffen

In der Tat geht es jetzt los, denn mit Übergabe der Genehmigungsbescheide wurde Baurecht für die zentralisierte Abwasserreinigungsanlage (ARA) Nahetal am Standort Grolsheim mit einem Anschlusswert von 35.000 Einwohnerwerten geschaffen.

Rika Glöde, Vorstandsvorsitzende der VG-Werke und technische Leiterin des AZV hatte das letzte Wort. Sie bedankte sich bei den Vorrednern, der SGD Süd, den Fachplanern und insbesondere bei den mitwirkenden Kolleginnen und Kollegen vor Ort.

„Es ist heute ein Meilenstein in dem großen Projekt“ führte sie aus und verwies auf die große Verantwortung, auchim Hinblick auf die hohe Investitionssumme. Mit Blick in Richtung SGD Süd, als zuständige Landesbehörde, macht Rika Glöde auf die beantragten Fördermittel beim Land aufmerksam.

„Das nächste Mal, wenn wir uns sehen, wird es definitiv wärmer sein“, schloss Rika Glöde ihre Rede und verwies damit auf den ersten Spatenstich, der für die 2. Jahreshälfte 2017 geplant ist.

Informationen zu den bevorstehenden Planungen sowie die jeweilige Geschichte der beiden Kläranlagen „Mittlerer“ und „Unterer Wiesbach“ konnten gesichtet werden. Bei warmen Getränken und angenehmen Gesprächen ließen die Gäste die kleine Feier ausklingen.

Verbandsgemeindewerke Sprendlingen-Gensingen AöR
Betriebszweig Abwasserbeseitigung
(Stand 19.12.2016)

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